Es wird eng für russische Oligarchen, wenn die US-Justiz sie im Visier hat, verspricht die stellvertretende Justizministerin Lisa Monaco. Verstecken habe keinen Sinn: "Wir kriegen Euch, kriegen Eure Jacht, Euren Jet, Euer Konto."
Schmutziges Vermögen, Tricks, um die Sanktionen umzugehen - seit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine geht die US-Regierung mit Härte gegen Moskaus korrupte Geld-Elite vor, sagt auch US-Justizminister Merrick Garland:
''Wir lassen keinen Stein unbewegt in unseren Bemühungen, gegen diejenigen zu ermitteln und sie festzunehmen und strafrechtlich zu verfolgen, die es durch ihre kriminellen Handlungen möglich machen, dass Russland diesen ungerechtfertigten Krieg führt.''
Die Taskforce auf den Spuren der Oligarchen lauert hinter verspiegelten Scheiben eines dunklen Verwaltungsgebäudes im Finanzdistrikt von Manhattan. "KleptoCapture" heißt die Einheit, übersetzt soviel wie "Fang den Dieb".
Was wie der Name eines Brettspiels klingt, ist für zahlreiche Oligarchen - und Politiker - schon bitterer Ernst geworden: 28 Namen stehen auf der US-Sanktionsliste, unter ihnen auch Russlands Präsident Wladimir Putin und sein Außenminister Sergej Lawrow.
Die Spezialeinheit, die Garland im März in New York formiert hat, soll zeigen, dass die USA ihre Sanktionen gegen Unterstützer dieses Krieges um jeden Preis durchsetzen. Und dass niemand sie durch Geldwäsche oder Netzwerke umgehen könne, erklärt "KleptoCapture"-Direktor Andrew Adams in einem Interview mit dem Sender NBC: "Wir wollen Netzwerke unterbrechen. Den Komfort stören, den die Oligarchen genießen: Immobilien, Bankkonten, Kunst, die unverdienterweise geernteten Früchte eines Luxuslebens - das haben wir alles auf dem Plan."
Adams könnte den netten Strafverfolger in einem Schwarz-Weiß-Thriller spielen. Doch hinter seiner jungenhaften Fassade stecken Jahre gesammelter Erfahrung. Als Staatsanwalt hat er es mit russischen Gruppen des organisierten Verbrechens aufgenommen. In seinem neuen Job in Manhattan führt er eine ganze Armada von Oligarchenjägern an.
Dem Team gehören mehr als zehn Staatsanwälte und andere Strafrechtler sowie Experten für nationale Sicherheit, FBI- und Steuerermittler an. "Du kannst nicht einfach hingehen und dir eine Jacht schnappen", beschreibt Adams. "Du musst durch die Fakten gehen, die das Eigentum mit einem Verbrechen in Verbindung bringen. Du musst das Verbrechen nachweisen."
Die erste Oligarchen-Schiff hatte die Task Force gleich im April beschlagnahmt: die Luxusjacht des russischen Investors Viktor Wekselberg. Der Milliardär steht bereits seit 2018 auf der Sanktionsliste der USA - wegen mutmaßlichen Steuerbetrugs, Geldwäsche und Urkundenfälschung zur Umgehung von Sanktionen. Mithilfe der spanischen Polizei legte "KleptoCapture" vor Mallorca seine 90-Millionen-Dollar-schwere Jacht "Tango" an die Kette.
Inzwischen setzt "KleptoCapture" einem weiteren russischen Milliardär zu: dem Duma-Abgeordneten Andrej Skotsch. Gegen den Oligarchen haben die USA und die EU zahlreiche Sanktionen verhängt. Unter anderem soll er mit russischen Banden des organisierten Verbrechens in Verbindung stehen. "KleptoCapture" will sein Flugzeug im Wert von umgerechnet mehr als 88 Millionen Euro einkassieren. Das steht gerade in Kasachstan.
Kein leichter Fall - doch gerade das reizt Oligarchen-Jäger Adams: "Der Grund, zur Arbeit zu kommen, ist, das Geld zu jagen und dann die Kriminalität, die dahinter steht."
Die USA und andere Länder haben das Recht, Vermögen verdächtiger Oligarchen einzufrieren. Die ursprünglichen Besitzer können diese Jachten, Jets, Häuser oder Konten dann solange nicht nutzen, bis die Sanktionen aufgehoben oder erfolgreich angefochten werden.
Bislang haben die USA und ihre Verbündeten, darunter auch Deutschland, Vermögen russischer Oligarchen im Wert von mehr als 330 Milliarden Dollar eingefroren.
13 Comments:
''Wir lassen keinen Stein unbewegt in unseren Bemühungen, gegen diejenigen zu ermitteln und sie festzunehmen und strafrechtlich zu verfolgen, die es durch ihre kriminellen Handlungen möglich machen, dass Russland diesen ungerechtfertigten Krieg führt.''
Was wie der Name eines Brettspiels klingt, ist für zahlreiche Oligarchen - und Politiker - schon bitterer Ernst geworden: 28 Namen stehen auf der US-Sanktionsliste, unter ihnen auch Russlands Präsident Wladimir Putin und sein Außenminister Sergej Lawrow.
Die Spezialeinheit, die Garland im März in New York formiert hat, soll zeigen, dass die USA ihre Sanktionen gegen Unterstützer dieses Krieges um jeden Preis durchsetzen. Und dass niemand sie durch Geldwäsche oder Netzwerke umgehen könne, erklärt "KleptoCapture"-Direktor Andrew Adams in einem Interview mit dem Sender NBC: "Wir wollen Netzwerke unterbrechen. Den Komfort stören, den die Oligarchen genießen: Immobilien, Bankkonten, Kunst, die unverdienterweise geernteten Früchte eines Luxuslebens - das haben wir alles auf dem Plan."
''Oligarchen''
''korrupte Geld-Elite''
''Den Komfort stören''
"KleptoCapture"
wie schnell man den Kapitalismus ''besiegt'' (überwunden) hätte ...
''KleptoCapture ... was wie der Name eines Brettspiels klingt''
"Familienunternehmer" = westliche Oligarchen (in unserer Kleptokratie)
Dem Team gehören mehr als zehn Staatsanwälte und andere Strafrechtler sowie Experten für nationale Sicherheit, FBI- und Steuerermittler an. "Du kannst nicht einfach hingehen und dir eine Jacht schnappen", beschreibt Adams. "Du musst durch die Fakten gehen, die das Eigentum mit einem Verbrechen in Verbindung bringen. Du musst das Verbrechen nachweisen."
Die erste Oligarchen-Schiff hatte die Task Force gleich im April beschlagnahmt: die Luxusjacht des russischen Investors Viktor Wekselberg. Der Milliardär steht bereits seit 2018 auf der Sanktionsliste der USA - wegen mutmaßlichen Steuerbetrugs, Geldwäsche und Urkundenfälschung zur Umgehung von Sanktionen. Mithilfe der spanischen Polizei legte "KleptoCapture" vor Mallorca seine 90-Millionen-Dollar-schwere Jacht "Tango" an die Kette.
Kein leichter Fall - doch gerade das reizt Oligarchen-Jäger Adams: "Der Grund, zur Arbeit zu kommen, ist, das Geld zu jagen und dann die Kriminalität, die dahinter steht."
Die USA und andere Länder haben das Recht, Vermögen verdächtiger Oligarchen einzufrieren. Die ursprünglichen Besitzer können diese Jachten, Jets, Häuser oder Konten dann solange nicht nutzen, bis die Sanktionen aufgehoben oder erfolgreich angefochten werden.
Bislang haben die USA und ihre Verbündeten, darunter auch Deutschland, Vermögen russischer Oligarchen im Wert von mehr als 330 Milliarden Dollar eingefroren.
Einfrieren ist nicht beschlagnahmen ist nicht konfiszieren.